Keyvisual ADFC-Fahrradklima-Test 2022

Fahrradklima-Test 2022 © ADFC | April Agentur

Fahrradklimatest 2022 - So wurden die Kommunen im Heidekreis bewertet

Macht Fahrradfahren Spaß oder ist es Stress? Stehen die Ampeln bei der Radverkehrsförderung auf Grün? Das Ergebnis des Fahrradklimatests 2022 zeigt, dass beim Fahrradklima in den Kommunen des Heidekreises noch viel Luft nach oben ist.

Der Fahrradklima-Test findet alle zwei Jahre statt. Er ist eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Radfahrenden und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Die Rückmeldungen zeigen, welche Handlungsfelder einer Veränderung bedürfen, um die Menschen zu bewegen, vermehrt das Fahrrad für ihre alltäglichen Fahrten zu nutzen und wo Politik und Verwaltung ansetzen können, um den Radverkehr verstärkt zu fördern. Die Ergebnisse für Soltau, Walsrode, Munster, Schneverdingen und Bad Fallingbostel wurden am 24. April in Soltau präsentiert.

Die Gesamtnoten

Die Gesamtnoten von Soltau und Walsrode sind wie bei den vergangenen Befragungen wieder nur ausreichend und haben sich erneut verschlechtert, Soltau von 4,0 auf 4,2, Walsrode von 4,3 auf 4,4. Im Vergleich mit niedersächsischen Städten der gleichen Größenordnung lagen beide Städt im hinteren Drittel. Walsrode schaffte es nur auf Platz 60 von insgesamt 62 bewerteten Städten der Größenordnung 20.000 bis 50.000 Einwohnern.

Munster, Bad Fallingbostel und Schneverdingen kamen zum ersten Mal in die Auswertung. Auch hier wurde das Fahrradklima nur mit ausreichend bewertet. Am besten schnitt Schneverdingen mit der Gesamtnote 3,8 ab und schaffte es beim Städteranking ins gute Mittelfeld. Fallingbostel und Munster erhielten die Note 4,1 und belegten die Plätez 43 und 45 von insgesamt 55 teilnehmenden Kommunen.

 

Stärken und Schwächen

Positiv bewertet wurde, dass in den Kommunen Alt und Jung Radfahren. Hier wurden Noten von 2,5 bis 2,9 vergeben. Auch die gute Erreichbarkeit der Stadtzentren und die Möglichkeit zügig Radfahren zu können, bekam gute Noten. In Soltau wissen die Radfahrer zu schätzen, dass sie die Einbahnstraßen in Gegenrichtung fahren können.

Besonders schlecht wurden dagegen die Kategorien "Stellenwert des Radverkehrs", "Sicherheit bei Radfahren" und "Komfort beim Radfahren bewertet. Hier gab es auch häufig die Note mangelhaft.

Nachfolgende Bilder kombiniert mit Kommentaren der TeilnehmerInnen zeigen beispielhaft, wo Handlungsbedarf besteht und wo Stärken gesehen werden.

 

Vorschläge und Anregungen für Radverkehrsförderung

Radverkehr muss als System betrachtet werden. Nicht nur eine gute Infrastruktur ist erforderlich, um Verbesserungen zu erreichen. Auch Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Service und Dienstleistungen sind wichtige Faktoren. Der ADFC Heidekreis schlägt hier folgende Punkte vor:

  • Radverkehrsklima durch Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung  verbessern
  • Neu- und Umbauten von Radwegen sind nach dem aktuellen Stand der Technik auszuführen. Die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen sind zu beachten.
  • Das Radverkehrskonzept Soltau aus dem Jahr 2003 sollte weiter fortgeschrieben werden.
  • Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2003 aktualisieren und Maßnahmen umsetzen.
  • Runden Tisch Radverkehr, an dem regelmäßig ein Austausch zu Radverkehrsthemen in Soltau stattfindet.
  • Einfache Lösungsmöglichkeiten für Probleme des Radverkehrs sollten als Pop-Up-Projekte ausprobiert, evaluiert, verbessert und verstetigt werden. Möglichkeiten in Soltau wären hier eine Fahrradstraße in der Charlottenstraße mit zugelassenem Kfz-Verkehr, eine zügige Radwegeverbindung auf der ehemaligen OHE-Trasse,
    eine Fortführung des Radwegs in der Celler Straße stadtauswärts oder der sichere Übergang des Hochbordradwegs auf den Schutzstreifen Unter den Linden.

Verwandte Themen

Sie fahren mit Abstand am besten ...

Für mehr Sicherheit auf Soltaus Straßen

Erste gemeinsame Aktion der Initiative "Soltau fährt Rad" und ADFC Heidekreis für mehr Sicherheit für Radfahrer

Engpass Bahnunterführung in der Charlottenstraße

Ergebnisse des Fahrradklimatest 2020 in Soltau

Soltau und Walsrode wieder mit schlechten Noten - Großer Nachholbedarf bei Radverkehrsförderung

Hinweis auf den vorgeschriebenen Abstand beim Überholen

Mindestabstand beim Überholen von Radfahrern

Sie fahren mit Abstand am besten. Mit großen Bannern wirbt der ADFC derzeit wieder in Soltau für mehr Sicherheit von…

Alter Stadtgraben Soltau

Mängel in der Radverkehrsinfrastruktur in Soltau

Soltaus Radwege, wenn sie überhaupt vorhanden sind, sind zu schmal, unkomfortabel und häufig nicht sicher. Meistens…

Fahrradparken vorm Supermarkt

Auf 145 Autoparkplätze kommen 10 Fahrradbügel

ADFC Heidekreis kritisiert ungenügende Fahrradabstellanlagen am frisch umgebauten Supermarkt

https://heidekreis.adfc.de/artikel/fahrradklimatest-2022-so-wurden-die-kommunen-im-heidekreis-bewertet

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt