Engpass Bahnunterführung in der Charlottenstraße

Engpass Bahnunterführung in der Charlottenstraße in Soltau © ADFC Heidekreis

Ergebnisse des Fahrradklimatest 2020 in Soltau

 

Soltau und Walsrode wieder mit schlechten Noten - Großer Nachholbedarf bei Radverkehrsförderung

 

Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2020 haben sich die Ergebnisse in Soltau und Walsrode erneut verschlechtert. Wurde 2012 das Fahrradklima für Soltau noch mit 3,5 bewertet, gab es  nunmehr nur ein glattes ausreichend. Damit steht Soltau auf Platz 244 von bundesweit 415 Städten in der Größenordnung 20.000 bis 50.000 Einwohner. Walsrode kam mit der Note 4,3 nur auf Platz 353.

Städte wie Vechta oder Rotenburg/Wümme haben gezeigt, dass es auch anders geht. Diese belegten die Plätze 8 bzw. 33 im bundesweiten Ranking.

86 Soltauer*innen und 181 Walsroder Fahrradfahrer*innen haben im Herbst 2020 an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Unzufrieden sind Soltaus Radfahrer*innen vor allem mit der Qualität der Radwege (Breite und Oberfläche) und der fehlenden Falschparkerkontrolle auf Radwegen, während in Walsrode die Ampelschaltungen mit mangelhaft bewertet wurden. In beiden Städten wird auch die fehlende Fahrradförderung in jüngster Zeit kritisiert.

Stärken in beiden Städten sind die gute Erreichbarkeit der Stadtzentren und die Möglichkeit, Ziele zügig und direkt mit dem Rad zu erreichen. In Soltau wissen die Radfahrer*innen zu schätzen, dass die Einbahnstraßen in Gegenrichtung freigegeben wurden.

"Leider entsprechen aber viele Radwege nicht dem Stand der Technik. Sie sind zu schmal, zu uneben oder haben einen rauhen Belag, wodurch der Fahrkomfort deutlich beeinträchtigt wird", so Joachim Dierks, ADFC-Vorsitzender im Heidekreis. Entsprechend schlechte Noten wurden im Themenblock Komfort beim Radfahren vergeben.
Schlechte Noten gab es auch beim Punkt Sicherheit. Auf der Fahrbahn werde man bedrängt und behindert, beurteilten über die Hälfte der Soltauer*innen. Radwege und Radfahrstreifen sind nicht so angelegt, dass junge und ältere Menschen sich dort sicher fühlen.

Mit mangelhaft wurde der Stellenwert des Radfahrens beurteilt, weil in der letzten Zeit kaum etwas für den Radverkehr getan wurde, Radwege nur selten gereinigt und im Winter nicht geräumt und gestreut werden. Während in anderen Städten die Bürgermeister*innen und Kommunalpolitiker*innen während der Corona-Zeit das Radfahren neu entdeckt hätten, haben Politik und Verwaltung im heidekreis diese Chance nicht genutzt, so der ADFC.

Dabei sei es eine große Chance für die von allen als erforderlich erkannte Verkehrswende, wenn Kommunalpolitik und Verwaltung sich dem Thema Radfahren annehmen. Soltau bietet sehr gute Möglichkeiten, viele Wege mit dem Rad zu erledigen. Eine konsequente Förderung des Radverkehrs würde dem Verkehrsaufkommen in der Innenstadt entgegenwirken und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dafür sei es notwendig, dass das Thema Fahrradverkehrsförderung in den Fokus von Kommunalpolitik und Verwaltung rückt, so der ADFC.

 

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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