Umgestaltung des Böhme-Familienparks
Der Böhme-Familienpark in Soltau soll umgestaltet werden. Da im Park wichtige Verbindungswege für Radfahrer verlaufen, hat der ADFC Heidekreis zu den Planungen Stellung bezogen.

Die Planungen für die Umgestaltung wurden im Rahmen einer Bürgerbeteiligung auf der Internetseite der Stadt Soltau veröffentlicht.
Die Hauptwege, auf denen auch die wichtigen Routen des Radverkehrs verlaufen, sollen 5 Meter breit werden. Dabei wurden zwei Varianten vorgesehen:
- gemeinsame Führung mit dem Fußverkehr
- getrennte Führung von Fußgängern und Radfahrern.
Der ADFC Heidekreis hat sich in seiner Stellungnahme für eine getrennte Führung ausgesprochen. Leider konnte die Verwaltung unserer Argumentation nicht folgen.
Nachfolgend unsere Stellungnahme zur Umgestaltung des Böhme-Familienparks
Der ADFC begrüßt die Planungen zur Umgestaltung des Böhme-Familienparks. Insbesondere die Verbesserung der zum Teil sehr schlechten Radwege ist aus unserer Sicht bedeutsam. Die Radwege im Böhmepark sind wichtiger Bestandteil des Alltagswegenetzes in Soltau und daher von hoher Bedeutung für den Radverkehr. Die Neugestaltung der Wege bietet nicht nur die Möglichkeit die Wege zu den Schulen zu verbessern, sondern auch eine sichere, komfortable und zügige West-Ost-Radwegeverbindung auszubauen.
Die Planung sieht für die Hauptwege eine hinreichende Breite sowie eine Asphaltdecke vor, welche eine glatte Oberfläche gewährleistet und eine zügige und sichere Fortbewegung ermöglicht. Der ADFC spricht sich klar für die getrennte Führung von Fußgänger- und Radverkehr aus. Von der Fußgängerzone ist das Konfliktpotential einer gemeinsamen Führung bekannt.
Die den Park durchquerenden Radverkehrsströme werden in Zukunft zunehmen – und durch den immer größer werdenden Anteil der Elektro-Fahrräder – auch schneller werden. Dies ist bei der Neuplanung zukunftsorientiert zu berücksichtigen. Die verschiedenen Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer müssen dabei unbedingt berücksichtigt werden. Fußgänger wollen unbeschwert flanieren können, Sitzbänke, Spielplätze oder das Kaffee anstreben. Der Radverkehr dagegen möchte den Park auf komfortablen Wegen zügig queren, die Spiel- und Aufenthaltsangebote sind nicht das Ziel.
Nur eine getrennte Führung von Geh- und Radwegen wird diesen unterschiedlichen Bedürfnisse gerecht. Unterstützt wird diese Forderung auch von der deutschen Verkehrswacht, die sich im Anschluss an die Fachtagung zum Thema „Es geht besser! - Perspektiven für einen sicheren Fußverkehr“ gegen gemeinsame Geh- und Radwege ausgesprochen hat.
https://www.verkehrswacht.de/keine-gemeinsamen-geh-und-radwege-mehr-deutsche-verkehrswacht-verabschiedet-positionen-fuer-mehr-sicherheit-im-fussverkehr/
Beim Anschluss an den Kreisverkehrsplatz Winsener Straße wird derzeit nur die Richtung zu den Schulen berücksichtigt. Der Anschluss zum Böningweg ist für den geplanten Radwegenetzausbau mit der Querung der Bahnstrecke von besonderer Bedeutung. Diese Verbindung ist in allen drei Varianten nicht vorgesehen und muss ergänzt werden.
An Kreuzungspunkten der Hauptwege mit anderen Wegen im Park oder mit Straßen, wie beispielsweise der Bornemannstraße, ist die Anlage einer trichterförmigen Erweiterung notwendig. Die Gestaltung hat entsprechend zu erfolgen, da Radfahrer keine abrupten, rechtwinkligen Wendungen vollziehen, sondern einen angemessenen Kurvenradius für ein sicheres Ein- und Abbiegemanöver benötigen.
In sämtlichen Planungen endet der Hauptweg in südlicher Richtung an der Wilhelmstraße. An dieser Stelle ist keine Querungshilfe für Radfahrende und Fußgänger vorhanden. Eine direkte Fortsetzung des Radverkehrs in Richtung Süden ist von diesem Punkt aus gegenwärtig nicht vorhanden. Bis zur Schaffung einer attraktiven Alternative zur Fußgängerzone wird es als erforderlich erachtet, vom derzeitigen Wasserspielplatz aus eine Verbindung vom Park zur Mühlenstraße herzustellen, um es Radfahrenden zu ermöglichen, die bestehende Radwegeführung mit der Fußgängerampel zu nutzen und durch die Marktstraße in die südlichen Stadtteile zu gelangen.
Bei einem späteren Ausbau einer attraktiven Radwegeumführung der Fußgängerzone, die auch gern und freiwillig angenommen wird, bleibt die Anbindung des Innenstadtbereiches an den Böhmepark durch diesen Stichweg attraktiv.
Diese Anbindung liegt zwar außerhalb des Plangebietes, eine Abzweigung in dem Bereich sollte aber beim Wegebau vorgesehen werden.
Abschließend weisen wir darauf hin, dass die Planungen zum Böhmepark mit anderen Planungen (z. B. Innenstadt, Rathausquartier und Radverkehrskonzept) in Bezug auf den Radverkehr abgeglichen und ggf. angepasst werden müssen.

