Dritte Kidical Mass in Soltau

Zum dritten Mal hieß es in Soltau „Kinder aufs Rad! Straßen sind für alle da!“

Radfahrer erobern die Hauptstraßen von Soltau
Radfahrer erobern die Hauptstraßen von Soltau © A. Winkler

Ein breites Bündnis von ADFC, VCD, BUND, Youze, Ev. Jugend Soltau, Stadtjugendring, Kita Stadtelternrat und den Schulelternvertretern will mit der bunten Familien-Fahrraddemo auf die Notwendigkeit für mehr Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr aufmerksam machen. „Kinder brauchen eine fahrradfreundliche Stadt mit sicheren Schulwegen.“, so Hannah Lahmann, die als Versammlungsleiterin die Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrüßte. Auch Bürgermeister Olaf Klang war gekommen, um sich persönlich an die Radfahrer und Radfahrerinnen zu wenden. In seiner Begrüßungsansprache betonte er, dass Radverkehrsförderung in Soltau für ihn einen hohen Stellenwert habe und informierte über das Vorhaben der Stadt Soltau, einen integrierten Verkehrsentwicklungsplan mit einem Radverkehrskonzept in Auftrag zu geben. Zurzeit laufe die Ausschreibung. Er schlug vor, dass Soltauer RadfahrerInnen Punkte melden sollen, an denen es aus ihrer Sicht "brennt" und wo es Handlungsbedarf gebe - entweder direkt an buergermeister [at] stadt-soltau.de oder über den ADFC (info [at] adfc-heidekreis.de). Zusammen mit dem ADFC werde die Stadtverwaltung sich dann vor Ort ein Bild machen und die Anregungen und Meldungen bei der Erstellung des Radverkehrskonzepts berücksichtigen.

Die anschließende ca. 5 km lange Fahrt führte auf den Hauptverkehrsstraßen rund um die Innenstadt und endete im Böhme-Familienpark mit einer kurzen Abschlusskundgebung und der Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch.

Ortrud Lahmann vom Organisationsteam der Kidical Mass (oder vom ADFC) bedankte sich bei allen, die mitgefahren sind und damit die Forderung nach einer Radverkehrsführung, die sich konsequent an den Bedürfnissen von Kindern orientiert, unterstützen. Auch die Polizei, die die Fahrrad-Familiendemo sicher begleitet hat, bekam einen kräftigen Applaus.

„Auf den Straßen unserer Stadt sollen Kinder und Jugendliche selbstständig mobil und sicher sein können, ob nun zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“, betonte Lahmann. Aber leider dominiere das Auto die Verkehrswege und Plätze. Breite Straßen mit Abbiegespuren und Parkflächen ließen Fußgängern und Radfahrer nur einen kleinen Bereich des Verkehrsraums. Die eine Antwort, wie es gelingen könne, den Verkehrsraum gerechter zu verteilen, gebe es nicht. Aber gute Beispiele im europäischen Ausland oder auch die jüngsten Planungen der Stadt Hannover, mehr Mobilität und Aufenthaltsqualität bei gleichzeitig weniger Autoverkehr in der Innenstadt zu schaffen, stimmten hoffnungsvoll und zeigten, dass kinderfreundliche Mobilität in Städten möglich sei. „Und hier wird es auch für Soltau interessant. Man kann etwas Neues erst einmal kostengünstig ausprobieren und bei Erfolg verstetigen“, so Lahmann weiter.

Alle Soltauer und Soltauerinnen seien gefordert das Fahrrad ernst zu nehmen - In dem Wort sei ganz deutlich die Aufforderung zu hören: fahr Rad! Jeder nicht gefahrene Autokilometer helfe die Umwelt zu entlasten, die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu verbessern. „Sprechen sie mit Freunden, Nachbarn, Politikern, wo immer es geht, über die Notwendigkeit eine Mobilität zu schaffen, die es Kindern und Jugendlichen erlaubt sich sicher und selbstständig im Verkehrsraum zu bewegen.“, forderte Lahmann auf.

Aufruf zur Mitarbeit
Wer sich weiter für mehr Basismobilität einsetzen möchte, kann dies mit Gleichgesinnten in der neu gegründeten Gruppe  „Soltau fährt Rad“ umsetzen. Alle sind zum Mitmachen und Mitgestalten eingeladen, um die Verkehrssituation aller nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer in Soltau zu verbessern.


https://heidekreis.adfc.de/neuigkeit/dritte-kidical-mass-in-soltau-1

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